Hallo Martin,
ich habe in meinem jungen Leben (33) bereits davon schon 8 Jahre im Controlling gearbeitet. Die Zeit war sehr gut und ich hatte viel Spaß. Es war ein sehr geregelter Job mit einer flexiblen Arbeitszeit und ich habe auch meine Zeit genutzt und nebenberuflich die Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt (IHK) und dann auch zum Betriebswirt (IHK) gemacht. Meine Weiterbildungen wurden auch von meinen damaligen Chefs anerkannt und auch geschätzt. Das zu dem Punkt. Ich war auch immer der Meinung, dass man halt in einem kaufmännischen Beruf einfach „Scheine“ braucht, um eine gewissen Qualifikation vorzuweisen und außerdem war es für meine persönliche Entwicklung ein echter Pluspunkt. Ich war schon immer sehr fleißig und hab bei der Arbeit nie auf die Uhr geschaut. Also kein DODO. Das hatte den Nebeneffekt, dass ich in unserer Abteilung, nach meiner Abteilungsleiterin, die meisten Überstunden hatte. Genau wie du es schon beschrieben hattest, gab es aber Kollegen die überpünktlich gegangen sind und den Kommentar “ Was? Meeting um 16.00 Uhr. Da bin ich schon zu Hause“, kenne ich nur zu gut. Ich war oft länger und meine Chefs haben immer pünktlich , ohne nachzuhaken ihre Berichte und Zuarbeiten bekommen. Ich hatte mir dadurch über die Jahre hinweg einen super Ruf erarbeitet und meine Chefs wussten, dass auf mich immer Verlass war. Aber seit Anfang 2018 wurde ich aber doch immer unzufriedener, da ich am Endes des Tages gemerkt hatte, dass sich der Fleiß nicht auf meinem Gehaltszettel bemerkbar gemacht hat. Auch nicht meine zusätzlichen Qualifikation, welche ich selbst finanziert und in meiner Freizeit absolviert hatte. Fehlverhalten meiner Kollegen, welche zu Meetings nicht erschienen sind, wurden einfach toleriert bzw. wenn deren Berichte verspätet kamen.
Das hatte mich letztendlich zu einer Kündigung geführt. Nach einer kurzen beruflichen Orientierungsphase, wo ich nochmal 2 mal den Job gewechselt hatte, bin ich im Vertrieb gelandet. Ein Kollege hat mir auch direkt in der Einführungswoche dein Buch empfohlen („Nicht gekauft hat er schon“) und das hat mir zum Anfang auch geholfen die Hürden im Kopf zu überwinden und mit den Leuten zu telefonieren. Gerade in der Kaltaquise ist es manchmal garnicht so einfach. Was soll ich sagen, ich bin seit August 2021 im Vertrieb und es macht mir echt Spaß. Ich würde sogar behaupten, ich habe eine Berufung gefunden. Wenn man die 2 Wochen Einarbeitung abzieht, habe ich bereits innerhalb des ersten Monats 3 Abschlüsse hintereinander in einer Woche eingefahren. Mein Chef ist begeistert, ich bin glücklich und wir haben ein super Team. Ich habe hier aber gleich gemerkt, dass sich hier wieder Leistung bezahlt macht. Also auch unabhängig vom finanziellen. Man wird für seine Leistung auch im Team geschätzt.